Montag, 17. November 2008

Money ain't a Thang


Konsum ist gut, auch wenn er weh tut. Diese Lehre zieht der gute Erstsemestler, wenn ihm der Studentenrabatt in seinem Lieblingsladen verwehrt wird.

Wirtschaftsstudenten kann eigentlich gar nichts Besseres passieren als die Finanzkrise. Im Hörsaal lassen sich wissenschaftliche Erkenntnisse vielleicht theoretisch nachvollziehen. Aber um sie wirklich im Gehirn abspeichern zu können, hilft doch nichts mehr als die eigene Erfahrung - und die Finanzturbulenzen bedrohen längst den studentischen Alltag.

Etwa den von Tanja, einer modebewussten Erstsemestlerin. Jüngst berichtete sie in geselliger Runde, dass ihre letzte Shoppingtour zum Trauma wurde, weil ihr in einem angesagten Laden in Berlin-Mitte auf einmal nicht mehr der Studentenrabatt von zehn Prozent gewährt wurde - "wegen der Finanzkrise", begründete die Verkäuferin mit Verständnis heischendem Zwinkern.

Ja, wenn das so ist, empörten sich die Kommilitonen, wenn das so ist, dann geben wir ab heute wegen der Finanzkrise auch kein Trinkgeld mehr. Dann gehen wir am besten überhaupt nicht mehr essen. Dann kleiden wir uns bei Humana ein.

Aber was käme danach? Köche würden arbeitslos, Kellner verarmten, die Lieblingsgeschäfte müssten schließen. Alles wäre dahin! Die Runde gelangte zu dem Schluss, das Beste sei es daher, so weiterzumachen wie bisher, sprich: mit Konsum gegen die Krise. Klausurfrust mit Klamottenkauf ersticken, philosophische Diskussionen bei unzähligen Tassen Milchkaffee im Coffeeshop austragen.

Worauf sie nicht kamen: dass doch die Regierung die edle Tat für die Konjunktur bezahlen könnte, wenn man nur laut genug riefe. Das ist dann was fürs zweite Semester.

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