Freitag, 5. Dezember 2008

Bild dir deine Spione


Andrea Ypsilanti hätte ihre Wahlniederlage vielleicht verhindern können - wenn sie sich bloß mal ein paar Anregungen von der "Bild"-Zeitung geholt hätte.

Die CDU-Basis will die deutsche Sprache im Grundgesetz verankern. SPD-Fraktionschef Peter Struck will das nicht. Aber er wird den CDU-Vorstoß dennoch unterstützen, falls die Union hilft, auch den Sport und den Kinderschutz ins Grundgesetz zu heben. Politik ist eben ein stetes Geben und Nehmen.

Dieses Prinzip hat die "Bild"-Zeitung nun monetarisiert und marktfähig gemacht. Zusammen mit dem Discounter Lidl verkauft das Blatt eine digitale Filmkamera mit 30 Prozent Rabatt. Doch geschieht das nicht ohne Eigennutz. Die Kamera verfügt über eine Software, die die geschossenen Aufnahmen direkt in die "Bild"-Redaktion sendet. Die Zeitung hofft so, noch mehr Aufnahmen nackter Politiker und kiffender Prinzen abdrucken zu können.

Das Modell birgt fantastische Anreize - auch in der Politik. So könnte das Innenministerium Computer subventionieren, die sich extra leicht ausspähen lassen. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt könnte Rabatte für Sportschuhe mit Mikrochip spendieren. Läuft der Träger weniger als 3000 Schritte am Tag, wird die zuständige Krankenkasse informiert und der individuelle Beitragssatz angehoben.

Auch Andrea Ypsilanti sollte das "Bild"-Konzept studieren. Als sie sich zur hessischen Landesfürstin wählen lassen wollte, soll sie Abgeordnete aufgefordert haben, ihre geheime Stimmabgabe per Handyfoto zu dokumentieren. Sicher ist sicher!

Langsam dämmert es einem, warum Ypsilanti nicht gewählt wurde. Die Abgeordneten bekamen kein neues Handy zum Super-Spartarif.


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