Samstag, 9. Oktober 2010

Willkommen im Schweinesystem

Kürzlich war mir nach etwas leichter Zerstreuung. Auf der Suche nach Schmunzellektüre tippte ich bei Amazon die Suchbegriffe "Management" und "Ratgeber" ein. Erstes Ergebnis meiner Suche: Das Buch "Ferkelverluste senken: Stallbautipps - Fütterungsstrategien - Geburts-Management".

Erst nahm ich an, die Inder stecken dahinter. Seit ich kürzlich bei Farmville ausgestiegen bin, sind vor allem meine indischen Farmnachbarn beleidigt wie verlassene Sektenführer. Dabei kenne ich sie gar nicht persönlich, sondern hatte sie gezielt in einem zweifelhaften Forum angeworben, als meine echten Facebook-Freunde die Lust am Bauernhofspiel verloren.
Nun hinterlassen Vuganesan Balasubramaniam, Balachandar Thangavel und die anderen täglich schnippische Einträge auf meiner Facebook-Pinnwand und teilen mir mit, auf meinen virtuellen Feldern würden die Azukibohnen verdorren. Sie wollen mich nicht gehen lassen, die lieben Kameraden der Scholle! Da ich ihre Einträge stets nonchalant lösche, hatte ich kurz den Verdacht, sie hätten sich nun Zutritt zu meinem Computer verschafft, und das Schweinemanagementbuch sei ihre erste Warnung.
Dann erkannte ich jedoch, dass man von Schweinen wirklich viel für die Karriere lernen kann: Die Tiere suchen immer jemanden, um sich an ihm zu reiben (weil sie sich selbst nicht kratzen können). Sie lassen keine Schlammschlacht aus, weil sie so Parasiten loswerden und sich abkühlen können. Kann man ruhig mal nachmachen. Besonders interessant ist aber eine andere Fähigkeit, die Schweine ganz vortrefflich beherrschen, während manche Machthaber damit echte Probleme haben. Es handelt sich um eine Demutsgeste: das Zurücktreten mit offenem Maul.

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